Ein lebensgroßer Luther neben einer Tür mit angenagelten Thesen: Unübersehbar waren das Reformationsjubiläum und einer der Männer, dem wir das ganze unter anderem zu verdanken haben, präsent.
Am 31. Oktober 1517 nagelte der Mönch Martin Luther 95 Thesen zum Zustand der damaligen Kirche und mit einer massiven Kritik am Ablasshandel an die Tür der Kirche zu Wittenberg.
Knapp 500 Jahre später, am 9. Februar 2017, nagelten drei Theologen (eine Studentin, zwei aktiver Pfarrer) sowie ein Historiker ihre Thesen an die Tür.
Was damals der Startschuss zu einem der geschichtsträchtigsten Ereignisse im Mittelalter innerhalb Deutschlands und Europas war, nämlich der Reformation, war aktuell der Beginn der diesjährigen Predigtreihe im Pfarrverband Schöppenstedt Süd.
„Brauchen wir eine neue Reformation?“ lautete die Frage des Abends, die sich um alte und neue Thesen drehte.
Knapp fünfzig Interessierte wurden im Pfarrhaus Schladen durch Ortspfarrerin Sonja Achak begrüßt, die nach einer ersten Vorstellung der Diskussionsteilnehmer kurz und prägnant in das Thema „Luther und die Reformation“ einführte.
Eine kleine Filmsequenz leitete dann zum Schladener Thesenanschlag über. Die Gesprächspartner auf dem Podium waren gebeten worden, drei Thesen mitzubringen und kurz zu erläutern.
Und so griffen nach und nach Pf. Frank Ahlgrim, Theologiestudentin Denise Wallat, Historiker Dr. Thomas Dahms und Pfarrer Dr. Lothar Stempin zu Hammer und Nagel, um ihre Thesen an der vorbereiteten Tür zu veröffentlichen, zu erläutern und in der Diskussion zu verteidigen.
So verschieden und teilweise bewusst provokant formuliert die Thesen waren, wurde schnell deutlich, dass man in Teilbereichen sowohl untereinander als auch im Hinblick auf die katholischen Schwestern und Brüder doch sehr viele Gemeinsamkeiten hat. Mehrfach kam in der von Pfn. Ulrike Baehr-Zielke moderierten teilweise sehr lebhaften Diskussion mit den Besuchern zum Ausdruck, dass Christen Freiräume brauchen, um Glaubenserfahrungen zu machen und dass es im Idealfall auch gelingen kann, dieses Erlebnis mitanderen zu teilen und gemeinsam mit Gott und der Gemeinde Erfüllung zu finden.
Dr. Dahms, der auch einige seiner Publikationen mitgebracht hatte, merkte an, dass wohl jeder sein eigenes Gottesbild hat und Gott eine Größe sei, die man eigentlich gar nicht fassen könne.
In einer kleinen Pause hatten alle bei Getränken und Knabberei die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Diskussion in kleinen Gruppen.
Aus dem Publikum wurde sodann zu bedenken gegeben, dass gelebte Ökumene einen großen Stellenwert habe, dass man aber auch zugleich offen für alle Formen von Religion sein solle, ohne seine eigene Glaubensidentität zu vernachlässigen.
Pfarrer Dr. Stempin wies beispielsweise auf den gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen organisatorischen und wirtschaftlichen Wandel der Landeskirche hin. Er appellierte, dass man die Augen vor den Realitäten nicht verschließen dürfe und die deutliche Reduzierung der Pfarrerschaft auch zu einem völlig neuen Pfarrerbild und Herausforderungen führe.
Die Diskussion machte deutlich, dass man einerseits Freiräume schaffen müsse, damit Christen ihre eigenen Erfahrungen mit Gott und dem Glauben machen können. Andererseits müsse es jedoch auch feste Strukturen und Angebote geben, um Orientierung und Raum für das Erleben von Gottesdienst und Gemeinschaft zu schaffen.
Anhand vieler Beispiele wurde im Verlaufe des Abends deutlich, dass es einen Bedarf an Reformation gibt. Jedoch dürfe Reformation nicht so sehr auf Luther zugespitzt werden, wozu jedoch das aktuelle Reformationsjubiläum verleite.
Mit etwas bewusster Distanz zur Amtskirche und alten Formalien könne auch erreicht werden, Wege zu suchen und zu finden, wie man gemeinsam Gott begegnen und Glauben erleben kann.
Einig war man sich, dass man nicht müde werden dürfe, neue Formen von Gottesdienst und Gemeindeleben auszuprobieren. Die Gestaltungsräume könnten auch eine Chance sein, da neue Wege zu beschreiten.
Ein Fazit des Auftaktabends war, dass Reformation in den Gemeinden eine nie endende Aufgabe sein wird.
Deutlich wurde aber auch, dass es ein großes Interesse an dieser Thematik gibt und dass es durchaus einen Bedarf an solchen Gesprächs- und Diskussionsabenden gibt, um das Gemeindeleben weiter zu reformieren und auch andere Menschen für Spiritualität zu begeistern und anzuregen, über Gott und die Welt und den eigenen Glauben mal wieder nachzudenken.
Musikalisch begleitet von Petra Schoenawa klang mit einem gemeinsamen Lied und Luthers Abendsegen der Auftaktabend aus.
Am 31. Oktober 1517 nagelte der Mönch Martin Luther 95 Thesen zum Zustand der damaligen Kirche und mit einer massiven Kritik am Ablasshandel an die Tür der Kirche zu Wittenberg.
Knapp 500 Jahre später, am 9. Februar 2017, nagelten drei Theologen (eine Studentin, zwei aktiver Pfarrer) sowie ein Historiker ihre Thesen an die Tür.
Was damals der Startschuss zu einem der geschichtsträchtigsten Ereignisse im Mittelalter innerhalb Deutschlands und Europas war, nämlich der Reformation, war aktuell der Beginn der diesjährigen Predigtreihe im Pfarrverband Schöppenstedt Süd.
„Brauchen wir eine neue Reformation?“ lautete die Frage des Abends, die sich um alte und neue Thesen drehte.
Knapp fünfzig Interessierte wurden im Pfarrhaus Schladen durch Ortspfarrerin Sonja Achak begrüßt, die nach einer ersten Vorstellung der Diskussionsteilnehmer kurz und prägnant in das Thema „Luther und die Reformation“ einführte.
Eine kleine Filmsequenz leitete dann zum Schladener Thesenanschlag über. Die Gesprächspartner auf dem Podium waren gebeten worden, drei Thesen mitzubringen und kurz zu erläutern.
Und so griffen nach und nach Pf. Frank Ahlgrim, Theologiestudentin Denise Wallat, Historiker Dr. Thomas Dahms und Pfarrer Dr. Lothar Stempin zu Hammer und Nagel, um ihre Thesen an der vorbereiteten Tür zu veröffentlichen, zu erläutern und in der Diskussion zu verteidigen.
So verschieden und teilweise bewusst provokant formuliert die Thesen waren, wurde schnell deutlich, dass man in Teilbereichen sowohl untereinander als auch im Hinblick auf die katholischen Schwestern und Brüder doch sehr viele Gemeinsamkeiten hat. Mehrfach kam in der von Pfn. Ulrike Baehr-Zielke moderierten teilweise sehr lebhaften Diskussion mit den Besuchern zum Ausdruck, dass Christen Freiräume brauchen, um Glaubenserfahrungen zu machen und dass es im Idealfall auch gelingen kann, dieses Erlebnis mitanderen zu teilen und gemeinsam mit Gott und der Gemeinde Erfüllung zu finden.
Dr. Dahms, der auch einige seiner Publikationen mitgebracht hatte, merkte an, dass wohl jeder sein eigenes Gottesbild hat und Gott eine Größe sei, die man eigentlich gar nicht fassen könne.
In einer kleinen Pause hatten alle bei Getränken und Knabberei die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Diskussion in kleinen Gruppen.
Aus dem Publikum wurde sodann zu bedenken gegeben, dass gelebte Ökumene einen großen Stellenwert habe, dass man aber auch zugleich offen für alle Formen von Religion sein solle, ohne seine eigene Glaubensidentität zu vernachlässigen.
Pfarrer Dr. Stempin wies beispielsweise auf den gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen organisatorischen und wirtschaftlichen Wandel der Landeskirche hin. Er appellierte, dass man die Augen vor den Realitäten nicht verschließen dürfe und die deutliche Reduzierung der Pfarrerschaft auch zu einem völlig neuen Pfarrerbild und Herausforderungen führe.
Die Diskussion machte deutlich, dass man einerseits Freiräume schaffen müsse, damit Christen ihre eigenen Erfahrungen mit Gott und dem Glauben machen können. Andererseits müsse es jedoch auch feste Strukturen und Angebote geben, um Orientierung und Raum für das Erleben von Gottesdienst und Gemeinschaft zu schaffen.
Anhand vieler Beispiele wurde im Verlaufe des Abends deutlich, dass es einen Bedarf an Reformation gibt. Jedoch dürfe Reformation nicht so sehr auf Luther zugespitzt werden, wozu jedoch das aktuelle Reformationsjubiläum verleite.
Mit etwas bewusster Distanz zur Amtskirche und alten Formalien könne auch erreicht werden, Wege zu suchen und zu finden, wie man gemeinsam Gott begegnen und Glauben erleben kann.
Einig war man sich, dass man nicht müde werden dürfe, neue Formen von Gottesdienst und Gemeindeleben auszuprobieren. Die Gestaltungsräume könnten auch eine Chance sein, da neue Wege zu beschreiten.
Ein Fazit des Auftaktabends war, dass Reformation in den Gemeinden eine nie endende Aufgabe sein wird.
Deutlich wurde aber auch, dass es ein großes Interesse an dieser Thematik gibt und dass es durchaus einen Bedarf an solchen Gesprächs- und Diskussionsabenden gibt, um das Gemeindeleben weiter zu reformieren und auch andere Menschen für Spiritualität zu begeistern und anzuregen, über Gott und die Welt und den eigenen Glauben mal wieder nachzudenken.
Musikalisch begleitet von Petra Schoenawa klang mit einem gemeinsamen Lied und Luthers Abendsegen der Auftaktabend aus.