Als ich gestern einkaufen war, waren die Regale mit Klopapier und Konserven leer gekauft. „Panic-Shopping“ heißt das im Englischen, "Hamsterkäufe" nennt man das bei uns. Das führt dann zu Szenen, in denen einzelne versuchen, die letzten 20 Packungen Klopapier zu kaufen und die Verkäuferin bedrängen, die das verhindern soll. Daniel Kahneman und Richard Thaler erklären dieses Verhalten mit der Theorie der „Verlustaversion“. Zugespitzt ist damit die Angst gemeint, zu den Verlierern zu gehören, wenn es hart auf hart kommt.
Diese Angst steckt in jeder und jedem von uns. Sie ist nützlich, um das eigene Überleben zu sichern. Doch sie wird da problematisch, wo sie zu einer Enge des Herzen wird, die "Maß und Mitte" vergisst und den Nächsten aus dem Blick verliert. Den Blick über uns selbst hinaus zu weiten, dazu fordert uns Jesus auf, wenn er sagt: "Sorge dich nicht, was du essen, was du anziehn wirst." (Lk 12,22). Jesus sagt nicht: Du brauchst keine Angst zu haben, und auch nicht: Kümmere dich nicht. Aber er öffnet den Blick für die Mitmenschen und wirbt für Gottvertrauen und nüchternen Realismus.
Gottvertrauen, nüchterner Realismus und den Blick öffnen für die Mitmenschen sind eine gute Haltung für diese Zeit. Ganz konkret kann das heißen, die Verkäuferinnen nicht zu vergessen, die oft ungeschützt an den Kassen der Supermärkte sitzen und für uns da sind. Sagen wir ihnen beim nächsten Einkauf „Danke!“ und versuchen, sie durch vernünftiges Verhalten zu schützen.
Bleiben Sie behütet.
Geben oder sagen Sie den Impuls weiter.