Der Weg ist das Ziel: Pilger machen sich auf den Weg, um den Alltag zu vergessen, sich zu besinnen und Erfahrungen zu sammeln.
Ähnlich ging es zirka 80 Menschen aus allen Gemeinden und Teilen des Pfarrverbandes Schöppenstedt Süd. Nachdem im Vorjahr die Kirchen im südlichen Teil des Pfarrverbandes erkundet wurden, stand in diesem Jahr nunmehr die Einladung, den Norden und seine Kirchen kennenzulernen.
Bereits um 9:15 Uhr ein Verkehrsaufkommen in Achim, das nicht nur für einen Sonntagmorgen ungewöhnlich ist. Wie bei einer Sternfahrt rollten aus allen Richtungen Fahrräder herbei oder wurden im Einzelfall bei denen, die eine größere Anfahrt gehabt hätten, auf großen Anhängern angeliefert.
Pfarrer Daniel Maibom begrüßte die Pilgerschar und Organistin Marianne Schmidt gab im Rahmen der Andacht interessante Einblicke in die Geschichte des kirchlichen Lebens und das Kirchgebäude in Achim. Von dort aus ging es dann gemeinsam nach Börßum zur Peter und Paul Kirche, in der wiederum eine gemeinsame Andacht gefeiert und das Kirchgebäude vorgestellt wurde.
Als dritte und nördlichste Kirche der Petrusgemeinde Börßum wurde dann die Petruskirche in Bornum angefahren. Die größte Steigung des Tages, der Bornumer Berg, musste sich allen Radelnden geschlagen geben, wenngleich in Bornum dann doch einige etwas aus der Puste und mit wohliger Gesichtsfarbe dankbar zum bereit gestellten Wasser griffen.
Im Rahmen der dortigen Andacht wartete dann Rolf Pasemann mit interessanten Fakten auf.
Jeder Steigung folgt ein Gefälle: Entspannt rollte die große Gruppe dann Richtung Okerniederung und Dorstadt, um sodann die Lukaskirche in Heiningen und den dort neu angelegten Kirchgarten zu besichtigen. Pfarrer Frank Ahlgrim als „Hausherr“ sprach besinnliche Worte, erklärte die Geschichte des Kirchengebäudes und es wurde gemeinsam gesungen, begleitet von Petra Schoenawa an der Orgel. Ganz im ökumenischen Sinne, öffnete Michael Witczak der Gruppe die gegenüber stehende katholische Kirche, um auch diese in Augenschein nehmen zu können.
Und dann hieß es auch schon wieder „aufsitzen – weiter geht’s“. Die letzte Station Werlaburgdorf war schnell erreicht, um in der dortigen Johanneskirche interessante Details über das Gebäude und den Turm zu erfahren. Nach dem geistlichen Wort von Pf. Ahlgrim, Pilger- und Mittagsgebt waren alle zu Gegrilltem und leckeren Beilagen in den dortigen Pfarrgarten eingeladen.
Am Ende einer tollen Tour dann bei Sonnenschein nur zufriedene Gesichter, viele interessante Gespräche und die Erkenntnis, dass der Pfarrverband Schöppenstedt Süd mit seinen zehn Kirchen viel zu bieten hat. Gerade der Blick (abseits von den üblichen Gottesdienstterminen) in die so dicht vor der eigenen Tür liegenden Kirchgebäude, die man oft nur von außen kennt, und dann auch noch fachkundig erläutert, haben viele Gemeindemitglieder sehr genossen. Diese Radpilgertour rundete das Erkunden des gesamten Pfarrverbandes ab, nachdem die ebenfalls mitradelnden Pfarrerin Sonja Achak aus Schladen und Pfarrer Olaf Schäper aus Hornburg im vergangenen Jahr ihre Kirchen im Süden vorgestellt hatten.